PRESSEMITTEILUNG - 04
Seit dem 03.06.2022 ist das in Overath-Immekeppel ansässige S.P.O.R.T.-Institut offizielle Anlaufstelle für Patienten, die unter Long COVID leiden. Das Institut unter Leitung von Sportmediziner und -wissenschaftler Drs. Björn Haiduk erhielt die Akkreditierung zur Rehabilitation von Long COVID Patienten von der Abteilung Allgemeinmedizin und Versorgungsforschung & Innere Medizin IV/ Long COVID-Ambulanz des Universitätsklinikums Heidelberg, Kompetenznetz Long COVID Rhein-Neckar und dem Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg. In diesem Netzwerk sind auch die Kassenärztliche Vereinigung und der Hausärzteverband angeschlossen.
Dank zunehmender medialer Aufmerksamkeit und lauter werdender Stimmen in den sozialen Medien, gerät Long COVID als ernste Gefahr für die Bevölkerung immer weiter in den Fokus. Die milden Verläufe der aktuell vorherrschenden Omikron-Variante lassen die Beschwerden, die bei Patienten nach einer Infektion mit dem Coronavirus auftreten können, in den Hintergrund treten. Selbst bei milden Verläufen ist nicht ausgeschlossen, dass Patienten noch Wochen oder Monate nach der eigentlichen Erkrankung unter teils schweren Einschränkungen leiden. Das tückische: diese werden oft nicht mit Long COVID in Verbindung gebracht. Der Katalog der auftretenden Symptome ist mittlerweile auf über 200 verschiedene Beschwerden angewachsen. Das macht auch die Diagnose oftmals sehr schwierig. Björn Haiduk, Leiter des S.P.O.R.T.-Instituts bei Köln, hat bereits vor Monaten angefangen, in enger Zusammenarbeit mit der Sporthochschule Köln, eigene Studien durchzuführen. Auf ersten Ergebnissen basierend, entwickelte der Kölner effiziente Therapie-Konzepte, mit deren Hilfe er die Patienten auf dem Weg zurück in ein normales Leben begleitet. Und das mit sehr großem Erfolg. Das S.P.O.R.T. Institut ist eine spezialisierte Einrichtung für Long COVID Patienten und verbindet die Bereiche Forschung, Versorgungskonzepte/Netzwerke/Heilmittel, Rehabilitation und Long COVID Ambulanz miteinander. Die Behandlungsschwerpunkte liegen bei Fatigue, Kardiologie, Pulmologie, Atemmuskeltraining und Rheumatologie. Auch der Bereich der Psychosomatik und Psychiatrie wird mitbetreut.
„Wir setzen in unseren Therapien Methoden aus dem Leistungssport ein“, berichtet Haiduk, selbst passionierter Sportler. „Das Grundprinzip ähnelt dem Konzept, das bei Leistungssportlern nach Verletzungen oder Operationen eingesetzt wird.“
Mittlerweile betreut Haiduk viele Patienten mit Long COVID in seinem bei Köln ansässigen Institut. „Das Hauptproblem bei vielen unserer Patienten war, dass die Beschwerden teils von Ärzten gar nicht richtig wahrgenommen wurden“, berichtet Björn Haiduk. Aussagen wie „Dann machen Sie halt mehr Sport!“ oder ähnliche, wurden von Patienten oft geschildert. „Long COVID ist noch eine recht junge Erkrankung und die Symptome teils schwer greifbar“, erklärt Haiduk. Gerade Symptome wie Erschöpfung oder Müdigkeit seien schwer einzuordnen und nicht einfach behandelbar, führt Haiduk aus. Der Weg aus diesen Einschränkungen führt über gezieltes Aufbautraining. „Bei einigen Patienten führt diese Erschöpfung dazu, dass eigentlich leistungsfähige und motivierte Menschen kaum noch alltägliche Dinge wie beispielsweise Zähneputzen erledigen können“, beschreibt Haiduk die Auswirkungen. „Die Patienten sind zu schwach, um selbst einfachste Aufgaben wie Zähneputzen erledigen zu können.“
Aktuell werden die Ergebnisse der jüngsten Studie ausgewertet und in den kommenden Wochen veröffentlicht. Die Ergebnisse des Therapie-Konzepts sind jedoch bereits jetzt schon spürbar. „Durch systematisches Training werden die ersten Verbesserungen in der Leistungsfähigkeit bereits nach 3 - 5 Trainingseinheiten sichtbar“, so Haiduk. Wichtig sei ihm, neben der Verbesserung der Leistungsfähigkeit auch, dass die Patienten sich mit ihren Problemen ernst genommen fühlen. „Unsere Türen und Ohren stehen allen Patienten offen“, betont Björn Haiduk.